Liebe Golffreunde,

wenn es draußen stürmt und schneit, ich zwischen einer traumhaften Woche auf Teneriffa und der nächsten Reise nach Portugal schon fast unter „Entzugserscheinungen“ leide, ist es für mich an der Zeit, mich mit der Golftheorie zu beschäftigen!! Die Golfregeln!

Die neu überarbeiteten Regeln gelten ab dem 1. Januar 2019 und wurde von gegenwärtig 34 auf nur noch 24 Regeln reduziert.

 „Vieles macht die Anwendung der Golfregeln logischer und zeitgemäßer“, sagt Alexander Klose, Vorstand Recht & Services beim Deutschen Golf Verband mit Sitz in Wiesbaden. „Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Beschleunigung des Spiels.“ Und DGV-Präsident Claus M. Kobold ergänzt: „Wir freuen uns, allen Golfspielern ein leichter verständliches Regelwerk präsentieren zu können.“

Das macht doch Neugierung, oder? Ich habe einmal für Sie die wichtigsten Änderungen zusammengefasst:

– Die Suchzeit für einen Ball wird von fünf auf drei Minuten verkürzt.

– Sie müssen nicht mehr ankündigen, dass Sie Ihren Ball zur Identifizierung aufnehmen möchten. Sie müssen allerdings die Lage markieren und dürfen ihn nicht reinigen.

– Wenn sich der Ball an anderer Stelle als auf dem Grün bewegt, bekommen Sie nur dann einen Strafschlag, wenn Sie auch wirklich direkt für die Veränderung der Balllage verantwortlich gemacht werden können. Bei Selbstverschulden muss der Ball zurückgelegt werden, wenn „Naturkräfte“ am Werk waren, wird von der neuen Stelle gespielt.

– Caddie oder Partner dürfen nicht hinter dem Spieler stehen, sobald er beginnt, den Stand einzunehmen.

– Ein Spieler darf keinen Schläger mehr zum Anzeigen seiner Spiellinie hinlegen, weder vor noch während des Schlags – also auch nicht zum Ausrichten.

– Spieler oder Caddie dürfen auf dem Grün die Spiellinie berühren – auch mit dem Flaggenstock.

– Der Caddie darf den Ball auf dem Grün markieren, aufnehmen und reinigen – auch ohne explizite Zustimmung des Spielers. Nicht die selbe Person muss den Ball zurücklegen.

– Wenn der Ball im Bunker liegt, dürfen lose hinderliche Naturstoffe straflos bewegt werden. Der Sand darf mit dem Schläger vor oder hinter dem Ball (bei einem Übungsschwung oder im Rückschwung) nicht berührt werden. Aber der Spieler dürfte sich beim Warten auf den Schläger stützen.

– Zusätzlich zu Pitchmarken und alten Lochpfropfen dürfen Sie auf dem Grün Spike-Spuren und andere von Schuhen verursachte Schäden ausbessern. Auch durch Tiere oder Pflegearbeiten entstandene Schäden dürfen ausgebessert werden. Die Spiellinie darf nicht über das Ausbessern des Schadens hinaus verbessert werden.

– Bewegt sich Ihr Ball auf dem Grün, nachdem er bereits markiert, aufgenommen und zurückgelegt wurde, aus irgendeinem Grund – einschließlich durch eigenes versehen oder beispielsweise Wind -, muss er straflos an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.

– Versehentliches Bewegen des Balls oder Ballmarkers auf dem Grün ist straflos und beides wird einfach an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt

– Es ist straflos, den Flaggenstock zu treffen – auch beim Putt von innerhalb des Grüns. Geht der Ball nicht ins Loch, spielen Sie ihn, wie er liegt.

– Wenn ein Ball eines fremden Spielers versehentlich aufgenommen wurde, darf er einfach wieder zurückgelegt werden. Wenn die Stelle nicht mehr genau bekannt ist, darf sie geschätzt werden.

– Droppen ab 2019: Der Ball muss aus Kniehöhe gerade nach unten fallengelassen werden (nicht werfen, rollen, drehen und er darf Sie nicht treffen, bevor er auf den Boden auftrifft).

– Wenn Sie Erleichterung in Anspruch nehmen dürfen (droppen straflos oder mit Strafschlag), dürfen Sie Ihren Ball künftig wechseln und einen anderen weiterspielen.

– Der Ball muss beim Droppen in definiertem Erleichterungsbereich („Schlägerlängen“) zur Ruhe kommen. Ansonsten den Ball dort hinlegen, wo er beim zweiten Drop den Boden traf.

– Zur Bemessung eines Erleichterungsbereichs zählt als Schlägerlänge immer der längste Schläger, ausgenommen des Putters.

-Ab 2019 gibt es den Begriff Penalty Area für rot oder gelb markierte Flächen (Wasserhindernisse, Wald, Wüste, Schluchten und anderes). Dort dürfen Sie lose hinderliche Naturstoffe entfernen, den Schläger aufsetzen und Probeschwünge machen und dabei Boden oder Wasser berühren. Es gelten die selben Regeln wie beim Spielen auf dem Fairway oder im Rough.

Wenn Sie Erleichterung in einer Penalty Area in Anspruch nehmen möchten, dürfen Sie auf Linie Fahne und Kreuzungspunkt zur Penalty Area beliebig weit zurückgehen, einen Erleichterungsbereich mit einer Schlägerlänge bemessen oder schätzen und droppen

– Wenn Sie den Ball im Bunker für unspielbar halten, haben Sie eine zusätzliche Möglichkeit, die Sie auf der Linie zurück mit zwei Strafschlägen außerhalb des Bunkers droppen lässt. Beim Messen oder Schätzen des Erleichterungsbereichs entlang einer Linie gilt eine (!) Schlägerlänge, im Gegensatz zu den zwei Schlägerlängen, die von der ursprünglichen Lage des Balls aus gemessen werden.

– Ist Ihr Ball verloren oder im Aus, darf der Golfclub ab 2019 eine Platzregel erlassen, die nicht von Ihnen verlangt, mit Schlag und Distanzverlust (also „zurückgehen“) zu spielen. Dann dürfen Sie die Stelle des verlorenen Balls oder des Balls im Aus und dessen Entfernung zum Loch schätzen, in gleicher Distanz zum Loch am nächstgelegenen Fairwayrand einen Erleichterungsbereich mit zwei Schlägerlängen auf das Fairway bestimmen und irgendwo in diesem Korridor beliebig weit nach hinten und nicht näher zur Fahne mit zwei Strafschlägen droppen. Die Platzregel lässt sich jedoch nicht anwenden, wenn Ihr Ball in einer Penalty Area verloren ist oder Sie einen provisorischen Ball gespielt haben. Wenn eine solche Platzregel überhaupt erlassen wird, sollte dies sorgsam erwogen werden und eher für „Social Golf“ oder EDS-Runden angewandt werden und nicht für sportlich anspruchsvollere Turniere

 Es grüßt Sie begeistert

Ihr Herr Tiger